Was ist BARF?

BARF beschreibt die artgerechte rohe Fütterung von Hunden und Katzen nach dem Vorbild der Natur. Das Wort selbst ist eine Abkürzung und steht im Amerikanischen für „Bones and Raw Foods“ (Knochen und Rohfütterung). Im Deutschen wird es häufig mit „Biologisch Artgerechtes Rohes Futter“ übersetzt. Die Idee dahinter ist simpel. Doch woher kommt eigentlich der Trend?

Hunde leben bereits seit mindestens 15.000 Jahren an der Seite des Menschen. Zu fressen bekamen sie Essensreste und das, was bei der Jagd übrigblieb. Katzen wurden stattdessen zur Bekämpfung von Mäusen und Ratten eingesetzt und sorgten damit selbst für ihre Nahrung. Seit Beginn der Industrialisierung Ende des 19. Jahrhunderts erfreuen sich Hunde und Katzen steigender Beliebtheit. Infolgedessen werden sie immer häufiger als reine Haustiere gehalten und seltener als Arbeitstiere. In der Stadt stellte sich nun die Frage nach einer praktischen Fütterung. Die Nahrung sollte günstig sein, lange haltbar und dem Vierbeiner natürlich schmecken. Fertigfutter kam auf den Markt.

Bis zur Einführung des Fertigfutters vor rund 100 Jahren lebten Hunde und Katzen gesund an der Seite ihrer Menschen. Das zeigt sich allein dadurch, dass sie weiterhin fortpflanzungsfähig blieben und nicht plötzlich ganze Rassen ähnliche Erbdefekte aufwiesen. Viele Krankheiten wie Allergien, Diabetes oder dem überproportional häufigen Vorkommen von Krebs war ihnen genauso unbekannt wie ihren wilden Vorfahren. Seitdem jedoch kommt es zu einem sprunghaften Anstieg von kranken Hunden und Katzen sowie einer sinkenden Lebenserwartung. Der Zusammenhang liegt auf der Hand. Die veränderte Fütterung provoziert vermehrt Krankheiten bei den Vierbeinern. Natürlich ist nicht alles auf die Ernährung zurückzuführen. Fragliche Standards in der Zucht, Umweltgifte und eine nicht artgerechte Haltung tragen ebenso ihren Teil dazu bei. Wenn eine Katze aber Diabetes bekommt und bisher ein Fertigfutter mit hohen Zuckeranteil erhält, liegt die Vermutung sehr nahe, dass das Futter die Ursache ihrer Erkrankung ist.

BARF möchte dem Fertigfutter-Trend entgegen steuern und besinnt sich wieder auf eine natürliche Fütterung von Hunden und Katzen. Woraus besteht eine Maus und wie können wir Katzen so füttern, dass es dem Beutetier möglichst nahekommt? Hunde sind nichts anderes als domestizierte Wölfe und auch nach rund 15.000 Jahren genetisch nahezu identisch. Daher wird das Futter von Hunden bei BARF den Beutetieren von Wölfen nachempfunden.

BARF bedeutet also, dass unsere Hunde und Katzen nach dem Beutetiermodell gefüttert werden. Ein rohes Stück Fleisch im Napf ist noch kein BARF genauso wenig wie ein vermeintlicher „BARF-Mix“ aus dem Tierladen. Rohfütterung und BARF sind KEINE Synonyme. Eine Standard-Barf-Ration für Hunde sieht so aus:

Standard BARF Ration für Hunde

Hinzu kommen noch zwei Zusätze: Algen und ein Fischöl. Einmal in der Woche ersetzt man zudem das Fleisch mit Fisch.

Nicht jedes gebarfte Tier bekommt genau diese Aufteilung in den Napf. Besonderheiten des Tiers, eventuelle Vorerkrankungen oder praktische Probleme im Alltag machen Anpassungen erforderlich. Wer bisher Fertigfutter gibt und auf BARF wechseln möchte, sollte die Umstellung entsprechend vorsichtig angehen, da sich der komplette Verdauungstrakt umgewöhnen muss. Gerne stehe ich dir zur Seite, wenn du deinen Hund auf BARF umstellen möchtest. Zu den Barfplänen